Der maltesische Inselarchipel besteht aus der Hauptinsel Malta und den Schwesterninseln Gozo und Comino. Mit seinen Felsküsten mit Höhlen und Grotten, unzähligen Wracks sowie der abwechslungsreichen Unterwasserwelt und der Vielzahl an Tauchplätzen ist es ein lohnendes Ziel für Taucher. Durch den größtenteils steinigen Meeresgrund und die minimalen Gezeiten herrscht auch in größeren Meerestiefen eine ausgezeichnete Unterwassersicht, die oft bei bis zu 35 Meter liegt.
Gozo - Middle Finger
Der Middle Finger ist eine Felsnadel die sich aus der Tiefe
bis auf ca. 16 Meter unter die Wasseroberfläche emporhebt.
An den Steilwänden gibt es Einiges zu entdecken und an denen sich kleine
Schwärme von Meeresbewohnern im Strömungsschatten verstecken.
Gozo - Inland Sea - ehemaliges Azur Window - Blue Hole
Im Westen der Insel liegen oder lagen 3 Sehenswürdigkeiten nebeneinander.
Der Inland Sea oder Dwejra Bay ist eine Lagune,
die durch einen schmalen natürlichen Tunnel mit dem Mittelmeer verbunden ist.
Durch den Tunnel kann man tauchen, er wird aber auch von Ausflugsbooten genutzt.
Das Azur Window war Felsentor, das etwa 100 Meter lang und 20 Meter hoch war.
Am 8. März 2017 stürzte das Felsentor während eines Sturms vollständig ein.
Die Überreste des Azur Windows können nun unter Wasser besichtigt werden.
Das Blue Hole von Gozo ist ein 10 Meter breiter, tiefblauer Pool.
In etwa 20 Meter Tiefe gibt es einen Tunnel durch den man vom Blue Hole
in das offene Meer tauchen kann.
Comino - Comino Caves
Die Comino Caves, auch bekannt als Ghemieri Caves, liegen auf der Nordseite.
Es ist ein Höhlen- und Kavernensystem bestehend aus mindestens 10 bekannten Höhlen,
welches sich bis ca. 30 Meter ins Festland hinein ausbreitet. Am Übergang
zu einer weiteren Höhle fällt Tageslicht über einen Schacht ein.
Comino - Wreck P31
Die P31 war ein Minensuch- und Räumschiff (MSR) der Kondor-Klasse der ehemaligen Volksmarine der DDR.
Es wurde in den 1960er Jahren auf der Peenewerft, Wolgast, gebaut.
Sie ist 52 Meter lang und 7 Meter breit.
Im August 1992 wurde das Schiff an Malta verkauft und war fortan Teil der maltesischen Streitkräfte.
Im September 2004 erwarb die Malta Tourism Authority zusammen mit der P29 das Schiff, um es als
Taucherattraktion zu versenken.
Nach der Aufbereitung für eine umweltgerechte Versenkung wurde es am 24. August 2009 als Taucherattraktion
vor der Insel Comino auf Grund gesetzt.
Sie liegt jetzt auf dem Meeresboden, auf ca. 21 Meter, mit leichter Schlagseite
Backbord, umgeben von Sand und Seegrasflächen.
Gozo - Cathedrale Cave
Der Eingang in die Cathedrale Cave führt über einen kurzen Tunnel in 5 - 10 Meter Wassertiefe
in eine ca. 15 Meter hohe Felskuppel, der Cathedrale Cave.
In dieser kann man auftauchen.
Über eine kleine Öffnung tritt Sonnenlicht ein und erzeugt schöne Lichteffekte.
Gozo - Reqqa Point
Reqqa Point ist der am nördlichsten Punkt der Insel gelegene Tauchplatz.
Der Tauchplatz ist bekannt durch seine bemerkenswerte Unterwassertopographie.
Nach dem Einstieg taucht man an einem direkt nach links steil abfallendes Riff entlang.
Das Riff rund um Reqqa Point mit seinen massigen Felsbrocken, einem Schornstein der von 6 Metern auf 17 Metern abfällt,
den senkrechten Abhängen, unzähligen Felsspalten, Rissen und kleinen Unterwassercanyons,
bilden eine beeindruckende Unterwasserlandschaft.
Im Westen liegt in ca. 36 Meter Tiefe die Garnelenhöhle („Shrimps-Cave“),
die mit abertausenden Garnelen besiedelt ist.
Info Geologie:
An der Nordküste von Gozo steht die für den Inselarchipel typische Globigerina-Kalksteinformation an.
Sie besteht hauptsächlich aus den Kalkschalen von Foraminiferen, insbesondere der Gattung Globigerina.
Foraminiferen sind mikroskopisch kleine einzellige Organismen, die in marinen Umgebungen leben und
Skelette aus Kalziumkarbonat produzieren.
Die abgestorbenen Schalen sammelten sich am Meeresboden und bildeten im Laufe der Zeit
dicke Schichten die zu Kalkstein komprimiert wurden.
Der Globigerina-Kalkstein ist oft cremefarben bis gelblich und hat eine feinkörnige bis mittelkörnige Textur.
Die Schalen der Foraminiferen sind oft gut erhalten und können in verschiedenen Schichten sichtbar sein.
Der Globigerina-Kalkstein wurde traditionell als Baumaterial verwendet und ist auf Malta weit verbreitet.
Viele historische Gebäude auf der Insel sind aus diesem Kalkstein, der auch heute noch verwendet wird, gebaut,
was den Inseln ihr charakteristisches Aussehen verleiht.