Lady Elliot Island ist die südlichste Koralleninsel des Great Barrier Reefs vor der Ostküste Australiens.
Sie liegt etwa 80 Kilometer nordöstlich von Bundaberg im australischen Bundesstaat Queensland.
Die kleine Insel misst rund 800 x 700 Meter und hat eine Fläche von etwa 45 Hektar.
Sie lässt sich bequem in gut einer Stunde zu Fuß über den Korallenstrand umrunden.
Die Insel tauchte erstmals vor etwa 3.500 Jahren auf einem, am Great Barrier Reef weit verbreiteten Plattformriff, über dem Meeresspiegel auf.
Seevögel besiedelten die karge Koralleninsel und brachten durch ihren Guano
sowie mitgeschleppte Samen die Grundlage für die Vegetation mit.
1816 wurde Lady Elliot Island entdeckt und nach dem Schiff des Entdeckers benannt.
Ab 1863 begannen Guano-Bergleute, den Oberflächenboden abzutragen,
wodurch etwa ein Meter der oberen Erdschicht entfernt wurde.
Diese Tätigkeit zerstörte die vorhandene Vegetation fast vollständig,
mit Ausnahme von acht Pisonia-Bäumen, die bis heute erhalten geblieben sind.
Im 19. Jahrhundert setzte die Regierung von Queensland auf den Inseln des Great Barrier Reef Ziegen aus,
um gestrandeten Seeleuten zu helfen. Diese Maßnahme verhinderte jedoch jegliches Nachwachsen der Pflanzen,
sodass die Insel bis in die späten 1960er Jahre weitgehend unfruchtbar blieb.
1969 begann Don Adams, ein begeisterter Flieger, ein Wiederbepflanzungsprogramm.
Er brachte Setzlinge und Sträucher einheimischer Pflanzen von benachbarten Inseln und dem Festland,
um die Vegetation wiederherzustellen.
Seit 1970 ist Lady Elliot Island für den Tourismus zugänglich.
Dabei wird großer Wert auf den Schutz der Natur gelegt.
Ein Drittel der Insel ist als Vogelschutzgebiet ausgewiesen und darf nicht betreten werden.
Dank intensiver Naturschutzbemühungen hat sich Lady Elliot Island zu einem Naturparadies entwickelt.
Sie bietet Nistplätze für eine Vielzahl von Seevögeln und beherbergt die zweitgrößte Vielfalt an Seevogelarten am Great Barrier Reef.
Heute ist die Insel Heimat von über 1.200 Meerestierarten, darunter große Populationen von Mantarochen und Schildkröten.